ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT - VORTRÄGE ZUR RUSSISCHEN BILDENDEN KUNST UND ARCHITEKTUR
Das Bild, das wir uns vom heutigen Rußland machen, ist für die meisten bestimmt durch Informationen, die wir den Medien - in der Regel Zeitungskommentaren und TV-Reportagen - entnehmen; es ist ein Denkbild, das sich selten mit eigener Erfahrung vor Ort verbindet. Ein im wesentlichen auf Moskau und St. Petersburg beschränkter, gelenkter Tourismus erschwert individuelles Reisen nach wie vor (lange, teure Genehmigungsprozeduren). Erleichterungen sind in naher Zukunft nicht zu erwarten. So bleiben die Einblicke und Kenntnisse vom Anderen - auch von dessen Kultur- und Kunstszene - offiziellen Delegationen, Geschäftsreisenden oder unternehmungslustigen Studenten vorbehalten.
Der Zyklus von Vorträgen zu aktuellen Tendenzen russischer Mentalität und Erinnerungskultur basiert auf Material, das ich bei vielen Studienreisen von Kaliningrad über Jekaterinburg bis Nowosibirsk und Tomsk gesammelt habe:
- 1990-2006: Gesellschaftliche Umbrüche und Strukturwandel im Zentrum und in der Provinz / Identitätssuche und Korrektur: Neue Bilder in Kaliningrad und in St. Petersburg
Ereignisse, Kulturträger, Kunstorte und -institutionen
- Mächtige Hauptstadt ohne Geschichte - Moskaus neue Scheinwelten
Abrißbauten und neue Architekturen und Denkmäler: die ungebremste nationalrussisch-sowjetische Restaurierung
- Kunst in Industrielandschaft, Teil 1: Das unbekannte Bauhaus im Ural - Beispiel Jekaterinburg: Sozgorod Uralmasch
Deutsch-russische Spuren: der Bauhaus-Architekt und Politemigrant Béla Scheffler 1932-1942 in Swerdlowsk; moderne Architektur im Spiegel und Wandel der Zeiten: Sozgorod Uralmasch: Aufstieg und Fall, auch Wiedergeburt?
- Kunst in Industrielandschaft, Teil 2: ein magnetisches Kunstfeld in der Uraler Hüttenstadt Nishnij Tagil
Gegenwart, Geschichte und Architektur: das Mäzenatentum der begründenden Unternehmerdynastie der Demidows; sozialistische Industrialisierung und Kultur der Arbeiterklasse; zeitgenössische Künstler, ihre Ursprünge und Interventionen im Alltag
- Der Bauhaus-Architekt Philipp Tolziner (1906-1996) als Denkmalpfleger und Restaurator altrussischer Kirchbauten in Solikamsk im Nordural
- Technische Voraussetzungen: Beamer oder Overhead, Leinwand.
- Die Vorträge können als Zyklus, aber auch einzeln bestellt werden. Dauer: je 90 Min.; eine anschließende Diskussion ist erwünscht; einzeln beträgt das Honorar 200 €, bei Buchung von drei und mehr Vorträgen je 150 € (außerhalb Berlins plus Fahrtkostenerstattung).
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